Werler Stadthonig

Gutes aus der Natur

Infos

Fragen an den/die Imker/in:

Stichwort Schwarmstimmung:"
Entschuldigung, Herr Nachbar, Ihre Bienen hängen in unserem Baum..." Es ist im Frühling/Sommer keine Seltenheit, dass Bienenvölker aus ihrem Zuhause ausziehen und stattdessen eine andere Stelle belagern... Warum ist das so?
Dass ein Bienenvolk ausschwärmt, könnte u.a. daran liegen, dass es zu stark und die Behausung zu eng geworden ist. Dazu verlässt als erstes die Königin die Beute und eine nicht unerheblich Menge an Arbeiterinnen fliegen hinterher, denn die oberste Priorität ist es, die Königin zu beschützen! Diese sammelt sich dann mit ihrem Gefolge z.B. an einem nahe gelegenen Ast zu einer "Schwarmtraube".

Die Arbeiterinnen haben in ihrer Honigblase einen Vorrat, der es ca. 2-3 Tage ermöglicht, dort zu verharren. In dieser Zeit kann nach einer geeigneten Stelle gesucht werden, an der die Schwarmtraube dann einzieht und dort ein neues Volk aufbaut.  Das Schwärmen ist für die Bienen ganz natürlich - im Gegensatz zu den Gedanken eines Imkers, wenn plötzlich die Luft schwarz ist... :-(
Für ihn hat das zur Folge, dass der Honigertrag erheblich leidet. Außerdem besteht auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Schwarm in der freien Natur nicht überlebt, weil entsprechende Behandlungsmethoden, z.B. im Hinblich auf Varroa etc. fehlen und das ist kein schöner Gedanke - weder für die Tierchen, noch für den Imker. Deshalb liegt von April-Juni der Schwerpunkt eines Imkers auch auf die Vorbeugung der Schwarmstimmung, z.B. durch die Bildung von Ablegern, um das Volk wieder kleiner werden zu lassen. Das haben wir in den vergangenen Tagen ausgiebig gemacht und wir sind froh darüber, denn jeder Ableger ist eine gute Basis dafür, dass es weitergeht - Vorausgesetzt, dass Wetter und Mensch mitspielen...
Wenn ein Volk zu groß wird und deshalb schwärmen möchte, muss es geteilt werden. Das ursprüngliche Volk behält in der Regel seine Königin und der sog. Ableger bekommt die Brutzelle mit der neuen Königin.

Was mache ich als "Nicht-Imker", wenn ich einen Bienenschwarm sehe?
Der beste Weg ist es, direkt einen Imker anzurufen oder anzuschreiben, z.B. uns. Schutzkleidung und Material stehen bereit, so dass wir zeitnah handeln können. Alternativ kann man auch bei der Stadt anrufen, die sich dann wiederum bei einem Imker melden, doch der direkte Weg geht natürlich schneller..

Wie unterscheide ich einen Bienenschwarm von Wespen?
Die beste Art, sicher zu gehen, ob es sich um Wespen oder Bienen handelt, ist ein Stück Wurst/Fleisch in die Nähe zu legen. Wenn die Tiere daran interessiert sind, sind es Wespen. In dem Fall ist der Imker nur bedingt handlungsfähig, ggf. muss ein Schädlingsbekämper helfen.

Was macht eigentlich ein Imker, wenn in einem Volk die Königin plötzlich nicht mehr da ist?
Im besten Falle erleichtert feststellen, dass das Volk aus eigener Kraft für eine Nachfolgerin gesorgt hat. Da es sich dabei um einen natürlichen Vorgang handelt, ist das für die Bienen optimal - für den Imker geht dabei jedoch wertvolle Zeit verloren und dieser Verlust wirkt sich auf den Honigertrag aus.
Eine Alternative ist das Nachkaufen einer Königin. Je nach Entfernung sogar über den Postweg! Wirklich? Wirklich! :-)
Dazu wird die Königin mit einigen Begleiterinnen ist ein kleines Kästchen mit Luftlöchern gesetzt, dass mit Futterteigmasse angefüllt und mit einer zusätzlichen Plastikklappe verschlossen ist. Kommen die Damen beim Imker an, wird die Klappe entfernt und das gesamte Kästchen in das entsprechende Volk gehängt, damit sich das Volk an den Geruch der Königin gewöhnen kann. Der Futterteig dient - neben der Versorgung der Könign während des Versands - als "Willkommensgeschenk" für die anderen und wird dankend angenommen. Diese knabbern von außen an dem Teig und die anderen von innen und so erfolgt langsam aber effektiv eine schrittweise Annäherung beider Seiten, die in der Regel zu einer harmonischen und vielversprechenden Zusammenarbeit führt.

Wie geht es den Bienen im Winter?
Wir Menschen können jetzt problemlos die Heizung oder den Ofen anstellen und je nach Bedarf einfach zum (Kühl-)Schrank gehen, um uns mit Nahrung zu versorgen. Das sieht bei den Bienen ganz anders aus. Es wird immer schwerer, in der Natur Nahrung zu holen und ganz abgesehen davon bedarf es ein gutes Gespür, ob der kleine Bienenkörper diese Temperaturen verkraften kann und auch wieder zum Bienenstock zurück kommt.

Ein gewisser Verlust an Bienen ist dennoch auch von der Natur vorgesehen, denn im Sommer ist einfach mehr zu tun als im Winter und deshalb ist auch das Volk größer. Somit neigt sich nun langsam aber sicher das Leben aller sog. "Sommerbienen" dem Ende zu und die Königin produziert Winterbienen.
Da diese nicht so viel leisten (müssen), haben sie eine deutlich höhere Lebenserwartung: Sommerbienen leben ca. 5-6 Wochen, Winterbienen 6-8 Monate. Das hat den unschätzbaren Vorteil, dass ein kontinuierlicher Bienen-Bestand vorhanden ist, der dafür sorgt, dass das Volk - insbesondere die Königin - warm gehalten wird und überleben kann.
Und aufgrund der Zeitspanne kümmern sich die Winterbienen außerdem im Frühjahr um die neue Brut, also um die nächste Generation Sommerbienen, damit wieder ein junges, starkes Volk entsteht, das für eine gute Honigproduktion sorgt. :-) 

Wo lagern die Bienen den Honig? Wie entsteht eine sog. Honigwabe? 


Der "Rohling", den die Bienen entsprechend bearbeiten müssen, ist in der Regel ein Holz-Rähmchen (1) mit einer Wachsplatte, die in das Rähmchen eingeschmolzen wird (2).


Bei der Platte ist ein Wabenmuster bereits vorgegeben und dieses wird dann von den Arbeiterinnen in mühevoller (!!!) Kleinstarbeit mit Wachs weiter ausgebaut. (3) Das Wachs produzieren die Bienen mit körpereigenen Wachsdrüsen.  Sie schwitzen sehr kleine Wachsplättchen aus und schaffen bei gutem Nektarangebot mehrere Waben pro Woche. Die einzelnen Zellen auf den Waben dienen aber nicht nur als Lager für Pollen oder Honig sondern sind auch der Ort, an dem die Königin ihre Eier legt und die jungen Bienen wachsen in den Zellen heran.
Hier auf dem Bild sind es aber Honigwaben. Auf Bild 4 ist, mit weißen Linien markiert, bereits ein kleiner Teil verdeckelter Honig zu sehen. Die Zellen werden von den Bienen mit Wachs verdeckelt, wenn der Honig reif ist. Wenn die ganze Wabe verdeckelt ist, ist das für den Imker oft ein gutes Zeichen, dass der Honig geschleudert werden kann. Dennoch ist eine weitere Kontrolle unumgänglich.   


Was macht ein Imker im Winter?

Beine hoch und "den lieben Gott einen guten Mann sein lassen"?!? Oh nein - so einfach ist das nicht! Klar, an den Bienen selbst ist wenig genug zu tun, dass auch Zeit ist, die Beine hoch zu legen oder vielleicht sogar ein paar Tage weg zu fahren, denn je mehr Ruhe die Bienen in dieser Zeit haben, desto besser. Dennoch ist es auch unendlich wichtig, die äußeren Gegebenheiten immer im Blick zu haben! Und davon abgesehen ist der Winter auch ein guter Zeitpunkt, um sich schon auf den "Neustart" im Frühjahr vorzubereiten. Es ist nun Zeit, weitere Rähmchen zu bauen (wenn man sie nicht fertig kauft), Wachs einzuschmelzen, schon mal Mittelwände einzulöten und sich Gedanken zu machen über den aktuellen Stand der Dinge und einen möglichen Verlauf für das neue Jahr.


Was ändert sich zum Winter hin im Bienenvolk?

Im Spätsommer werden die sog. Winterbienen produziert. Diese haben eine Lebenserwartung von 6-8 Monaten. (Eine Sommerbiene lebt ca. 5-6 Wochen.) Das hat den unschätzbaren Vorteil, dass ein kontinuierlicher Bienen-Bestand vorhanden ist, der dafür sorgt, dass das Volk - insbesondere die Königin - warm gehalten wird und überleben kann. Außerdem werden die männlichen Bienen aus dem Volk verjagt mit der sog. "Drohnenschlacht". Die männlichen Bienen tragen nicht produktiv zum Fortbestand des Volkes bei sondern verbrauchen nur kostbares Futter und deshalb müssen sie ausziehen und sterben dann in der freien Natur.


-------------------------------------------------

Übersicht der Anzahl an Bienen im Volk, der Entwicklungsdauer und der Lebenserwartung


Anzahl im Bienenvolk

Entwicklungs-
dauer

Lebens-
erwartung

    Königin:

1

16 Tage*

3-4 Jahre

Arbeiterin:   

Winter:
ca. 12000
Sommer:
ca. 60000

21 Tage

Winter:
6-7 Monate
Sommer:
35-40 Tage


   Drohne:

500 bis 1 500 - Drohnen leben nur von Mai bis August, danach werden sie in
der sog. Drohnenschlacht von den Arbeiterinnen vertrieben

24 Tage

20 - 50 Tage, jedoch in besonderen Notsituationen besteht stets die Gefahr, dass sie vertrieben/vernichtet werden oder verhungern


*  "3 -5 - 8, die Königin ist gemacht." Nach 3+5+8 (=16) Tagen ist die Königin ein voll entwickeltes Weibchen, welches sich durch die besondere Ernährung während der Larvenzeit (Gelee Royale) und durch den deutlich längeren und schlankeren Körperbau von den Arbeitsbienen unterscheidet. 

Aufgaben:

 Königin:

Hochzeitsflug:
Ab dem 5./6.Lebenstag macht sich die Königin auf den Weg zu sog. Drohnensammelplätzen, um sich dort mit mehreren Männchen zu paaren.
Nach der Paarung, die im Flug erfolgt, sterben die Drohnen. Die Königin fliegt zum Volk zurück und beg
innt  mit der Eiablage – ca. 1500 pro Tag – im wärmsten Bereich des Wabenbaus, der bei ca. 35°C liegt.

 Arbeiterin: 

 

 

   

Die ersten drei Wochen im Bienenstock (Stockbienen) :

  • Wabenzellen putzen
  • Brutpflege --> Ammenbiene: Larven füttern mit Drüsensekret , Pollen und Nektar/Honig
  • Baubiene: für guten Wabenbau sorgen
  • Einlagerung von Pollen und Nektar und den Nektar zu Honig eindicken
  • die Brut- und Honigzellen mit Wachs verdeckeln
  • tote Bienen aus dem Stock raustragen
  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Stock regulieren,
  • Wächterin: Wachdienste am Flugloch

dann Außendienst:

  • Spurbiene/Kundschafterin: Die besten Pflanzen/Pollen auskundschaften und entsprechende Infos durch den Bienentanz an das Volk weitergeben
  • junge, nicht ausgelastete Sammelbienen zur Ausbeutung ergiebiger Nektar- und Pollenquellen anwerben
  • Sammelbiene: Pollen, Propolis, Nektar, Honigtau und Wasser sammeln
  • Nektar und Honigtau nach der Heimkehr mit eindicken

 Drohne:

Paarung mit einer jungen Königin